Das Abendmahl – der eine will, der andere kann (noch) nicht

Auf welcher Flamme dieses letzte Tagesgericht gekocht wird, zeigte der am letzten Sonntag zu Ende gegangene 2. Ökumenische Kirchentag. In München zeigte sich wieder einmal, wie wenig die beiden staatstragenden Kirchen die Zeichen der Zeit erkannt haben. Wie beim ersten Zusammentreffen vor sieben Jahren in Berlin, stand auch diesmal die Frage des gemeinsamen Abendmahles aller Christen im Zentrum des Treffens. Und wieder einmal verweigerte der Vatikan erneut seine Zustimmung für eine gemeinsame Feier. Die in München zelebrierte, gemeinsame Feier aller Christen orientierte sich – als kleinster gemeinsamer Nenner - am orthodoxen Ritus, wonach gesegnete Brote an rund 1.000 Tischen unter den Gläubigen verteilt wurden.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der rheinische Präses Nikolaus Schneider, wertete die Feier zwar als Impuls in Richtung einer gemeinsamen Feier. Also als ein Schritt in Richtung der Anerkenntnis seiner Evangelischen Kirche – durch die römisch-katholische Kirche. Doch die gewählte orthodoxe Form sei lediglich eine Vorspeise. Das Hauptgericht – so Schneider – stehe noch aus.

Wenn beide Kirchen in mehr als 450 Jahren noch keine verbindliche Form des Miteinanders gefunden haben, dann ist auch in nächster Zeit keine Lösung zu erwarten. Obwohl auch unter den katholischen Bischöfen nicht nur in der Frage des gemeinsamen Abendmahles Bewegung zu erkennen ist. Doch solange der ehemalige Bischof Ratzinger und jetzige Papst das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist, wird der Status Quo im Miteinander der beiden großen christlichen Konfessionen aufrechterhalten bleiben.

Zuhause sitzen Menschen aus allen Herren Länder und mit den unterschiedlichsten Konfessionen zu Gast an unserem Eßtisch. Uns ist es – mit Verlaub gesagt – scheißegal an welchen Gott unsere Gäste glauben. Nur eines ist uns wichtig, dass wir uns zusammen die Zeit nehmen das gemeinsame Mahl zu genießen. Sei es das Frühstück, das Mittag- oder das Abendessen. Wer weiß, wann wir wieder in dieser Runde zusammenkommen. Wir - vergängliche Geschöpfe!

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