Das Undeutliche hervorbringen!
Dandys im Slum, ein Beitrag im ARD Weltspiegel am vergangenen Sonntag, klingt bunt. Der Inhalt ist schnell erzählt.
Einige Slumbewohner von Brazzaville, der Hauptstadt der zentralafrikanischen Republik Kongo, werfen sich jeden Sonntag in Schale. Aber nicht in irgendeine, sondern in Edel-Klamotten und ausgefallene Schuhwerke aus Frankreich, Italien, Deutschland und Großbritannien. Sie nennen sich selbst „Sapeurs“ – die gut Gekleideten. Dass sie für diese europäischen Luxusgüter nicht selten 2 Monatsgehälter hinblättern müssen, kümmert sie ebenso wenig, wie die Tatsache, dass ihre Familien ab und an auf eine warme Mahlzeit verzichten müssen.
Aber dafür werden sie von den Bewohnern ihres Slums geachtet, ja bewundert. Denn, so einer der Hauptpersonen, der im Alltagsleben als Inspektor im Hafenamt arbeitet, ein Sapeur trotzt der Armut und allen Widrigkeiten des Slums. Und ein Sapeur zeigt durch seine Extravaganz, dass er Herr seines eigenen Schicksals ist. Okay, diese Dandys sind bunte Vögel. Aber authentische Figuren, die das Leben auf Afrikas Straßen zu Hülle und Fülle bietet, sind das nicht.
Noch ehe der Beitrag seinem Ende zugeht, erinnere ich mich an eine Sendung des "World Music Special“, ein Magazin im DRS3. Hier wurde im vergangenen Winter die Gruppe „Staff Benda Bilili“ aus der benachbarten Demokratischen Republik Kongo vorgestellt.
„Staff Benda Bilili“, das ist kongolesischer Rumba mit einer Prise Funk und Soul. Die Gruppe besteht aus acht Musikern, die alle an Polio erkrankt sind. Und sie leben unter freiem Himmel in Kinshasa, der Hauptstadt des ehemaligen Zaire.
Poliokranke haben in Kinshasa zwei Vergünstigungen. Sie dürfen gratis in den Zoo. Und sie dürfen umsonst auf die Fähre über den Kongofluss. Dort, in der benachbarten Hauptstadt der Republik Kongo, in Brazzaville, besorgen sie sich auf den Märkten Schnaps und Zigaretten und verhökern diese auf einer der vielen Märkte Kinshasas. So verdienen sie sich ihren Lebensunterhalt.
Schade, an dieser Stelle hätte ich gerne gewusst, ob die Jungs von „Staff Benda Bilili“ dabei die Wege des Sapeurs kreuzen, der an sechts Tagen die Woche im Hafen von Brazzaville seinen Dienst als Inspektor fristet.
Doch „Staff Benda Bilili“ sind nicht nur Musiker. Sie gelten in den Straßen Kinshasas auch als die Journalisten der Straße. So dokumentieren deren Songs den Alltag der rund 9 Millionen Einwohner dieses Molochs am Kongo. Kinshasa ist, nach Kairo und Lagos, die drittgrößte Stadt Afrikas, in der nach Schätzungen von internationalen Hilfsorganisationen bis zu 40.000 Straßenkinder leben. Unter ihnen auch tausende ehemalige Kindersoldaten.
Staff Benda Bilili bedeutet so viel wie: „das nicht Sichtbare hervorbringen“. Diesen Sommer touren sie bis Ende August durch Europa.
Einige Slumbewohner von Brazzaville, der Hauptstadt der zentralafrikanischen Republik Kongo, werfen sich jeden Sonntag in Schale. Aber nicht in irgendeine, sondern in Edel-Klamotten und ausgefallene Schuhwerke aus Frankreich, Italien, Deutschland und Großbritannien. Sie nennen sich selbst „Sapeurs“ – die gut Gekleideten. Dass sie für diese europäischen Luxusgüter nicht selten 2 Monatsgehälter hinblättern müssen, kümmert sie ebenso wenig, wie die Tatsache, dass ihre Familien ab und an auf eine warme Mahlzeit verzichten müssen.
Aber dafür werden sie von den Bewohnern ihres Slums geachtet, ja bewundert. Denn, so einer der Hauptpersonen, der im Alltagsleben als Inspektor im Hafenamt arbeitet, ein Sapeur trotzt der Armut und allen Widrigkeiten des Slums. Und ein Sapeur zeigt durch seine Extravaganz, dass er Herr seines eigenen Schicksals ist. Okay, diese Dandys sind bunte Vögel. Aber authentische Figuren, die das Leben auf Afrikas Straßen zu Hülle und Fülle bietet, sind das nicht.
Noch ehe der Beitrag seinem Ende zugeht, erinnere ich mich an eine Sendung des "World Music Special“, ein Magazin im DRS3. Hier wurde im vergangenen Winter die Gruppe „Staff Benda Bilili“ aus der benachbarten Demokratischen Republik Kongo vorgestellt.
„Staff Benda Bilili“, das ist kongolesischer Rumba mit einer Prise Funk und Soul. Die Gruppe besteht aus acht Musikern, die alle an Polio erkrankt sind. Und sie leben unter freiem Himmel in Kinshasa, der Hauptstadt des ehemaligen Zaire.
Poliokranke haben in Kinshasa zwei Vergünstigungen. Sie dürfen gratis in den Zoo. Und sie dürfen umsonst auf die Fähre über den Kongofluss. Dort, in der benachbarten Hauptstadt der Republik Kongo, in Brazzaville, besorgen sie sich auf den Märkten Schnaps und Zigaretten und verhökern diese auf einer der vielen Märkte Kinshasas. So verdienen sie sich ihren Lebensunterhalt.
Schade, an dieser Stelle hätte ich gerne gewusst, ob die Jungs von „Staff Benda Bilili“ dabei die Wege des Sapeurs kreuzen, der an sechts Tagen die Woche im Hafen von Brazzaville seinen Dienst als Inspektor fristet.
Doch „Staff Benda Bilili“ sind nicht nur Musiker. Sie gelten in den Straßen Kinshasas auch als die Journalisten der Straße. So dokumentieren deren Songs den Alltag der rund 9 Millionen Einwohner dieses Molochs am Kongo. Kinshasa ist, nach Kairo und Lagos, die drittgrößte Stadt Afrikas, in der nach Schätzungen von internationalen Hilfsorganisationen bis zu 40.000 Straßenkinder leben. Unter ihnen auch tausende ehemalige Kindersoldaten.
Staff Benda Bilili bedeutet so viel wie: „das nicht Sichtbare hervorbringen“. Diesen Sommer touren sie bis Ende August durch Europa.
herrplattezumstein - 8. Jun, 13:37