Gladiolen oder Primeln?

Die neusten Wasserstandsmeldungen vor dem morgigen Finale in der Champions League halten uns – ob wir es wollen oder nicht – auf dem Laufenden. Mittlerweile sprechen die Menschen auf der Straße von nichts anderem. Beim Bäcker, im Supermarkt und beim Friseur. Ob die Münchner Bayern es schaffen, dass Bollwerk Inter niederzuringen? Wir werden es erleben. Jedenfalls sind nicht nur die Fußballfans gespannt auf das morgige Spiel.

Jedenfalls ist es erstaunlich, wie sich die Bayern nach einem völlig verkorksten Start wieder gefangen haben. Oder besser, wie sie in die Erfolgsspur zurückgefunden haben. Maßgebend hierfür ist das erfolgreiche Umsetzen des Spielsystems ihres Trainers Louis Van Gaal. Um dies anzuerkennen, muß man kein Freund des Holländers und seines FC Bayern sein. Man muß nur die Bayern spielen sehen.

Wir sahen das letzte Spiel in dieser Saison 2009/2010 im Berliner Olympiastadion. Es war – neben der beeindruckenden Kulisse, ein letztes Mal volles Haus in der Herthaner Hütte – ein aus der Sicht der Münchner schnelles Spiel. Jeder der Münchner Feldspieler war ständig in Bewegung. So wurden die Räume sofort zugemacht oder neue eröffnet. Klasse wie die Mittelfeldachse dabei rotierte. Klasse auch wie sich die Abwehrreihe blitzschnell in der Vorwärtsbewegung in den sich aufbauenden Angriff einschaltete. Superklasse natürlich die Sturmläufe des Arjen Robben, der die Herthaner ein ums andere Mal schwindelig spielte.

Aber die Herthaner kämpften. Sie zeigten – leider nur kurz nach der 1. Halbzeit und um die 75. Minute - dass die Bayern keine galaktische Übermannschaft ist. Vor allem wenn die Berliner schnell über die Außenbahnen den Weg zum Tor suchten. Dann begann die Münchner Abwehr zuwackeln. Oder ging es im letzten Spiel am 8.Mai um zu wenig?

Für meinen Teil spürte ich zum ersten Mal seit langer, langer Zeit mal wieder eine Spur von Sympathie im Ranzen für die Bayern. Ich konnte zum ersten Mal wieder eine deutliche Portion Spielfreude und vor allem -witz im Münchner Spiel erkennen. Und das schöne dabei war, dass die Bayern zu keinem Zeitpunkt überheblich auf dem Platz wirkten. Auch wenn der ein oder andere Spielzug so wirkte, als ob er für die Galerie gespielt wurde. Für Schweinsteiger, Ribery, Robben waren keine Wege zu weit und sie gaben selten einen Ball verloren.

Doch bei aller Freude über das Spiel, ein Fan dieser Mannschaft werde ich nie. Dafür fehlt mir der Stallgeruch und damit der Funke Leidenschaft der von den Münchner Bayern auf mich überspringen muß. Aber darum geht es nicht. Freuen wir uns, egal wer gewinnen mag, auf ein packendes Spiel. Anstoß am morgigen Samstag, 20.45 Uhr im „heiligen“ Stadion Bernabeu.

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